17. Juli 2002
In eigener Sache
 

Über Sinn und Unsinn privater Homepages

Wozu braucht man eigentlich eine private Homepage? Was in aller Welt habe ich der Welt zu sagen?

Die Antwort ist einfach:   Nichts!

Was also tun, wenn man trotzdem eine will?

Diese Zeilen sind der Versuch einer Rechtfertigung. Jede Erklärung ist überflüssig, auch diese. Dennoch ein paar Worte aus meiner Sicht.

Als ich 1997 mit diesen Seiten begann, gab's das WWW erst kurz. Die Telekom hatte die ersten Einwahlnummern in wenigen Orten geschaltet und wir haben ausgeknobelt, wie man über BTX ins Internet kommt. Vorher wurden offene Diskussionen in den Mailbox-Netzen geführt. Die Anrede war prinzipiell das persönliche "Du". Man kannte sich, wenn auch nur virtuell. Die Mailboxszene war vergleichbar mit dem Amateurfunk.

Dann kam Netscape 2. Wir konnten vom heimischen PC aus durch das Web browsen. Damals dachte ich, es würden wieder die gleichen Leute sein, die das WWW besiedeln. Aber es kam anders.

Also schrieb ich meine erste Seite. Und wie der Name "Homepage" vermuten läßt, als Briefkopf, auf dem steht, wer ich bin und wo ich wohne. Das war schon der erste Datenschutzverstoß.

"Um Gottes Willen, der zieht sich ja hier völlig aus!"

Vielleicht sollten wir uns mal folgende Fragen stellen:

  • Wieso tragen wir eigentlich keinen Schleier?
  • Wieso druckt ein Handwerker bedenkenlos Adresse, Telefon- und Kto.- Nummer auf seinen Briefbogen?
  • Wieso nehmen wir nicht das Telefonbuch und rufen einfach irgend jemand an?
  • Wieso beurteilen wir Leute danach, welches Auto sie fahren?
  • Warum soll sich nicht jemand im Internet so anziehen, wie er gerne gesehen werden möchte? Auf der Party geht's doch auch.

Surfer aller Länder, entspannt euch!


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